Langsam gingen sie in die Fabrik, Varosh folgte dem Jungspund wie ein Jäger seiner Beute. Gierig betrachtete er jeden Schritt von ihm. Im inneren der Halle angekommen stoppte der Icubus, „Irgendwelche neugierigen Vorlieben?“ meinte er neckisch zu ihm, während er ihn weiter musterte.

Lex überlegte ein wenig, was genau er nun darauf sagen sollte. Seine Erfahrungen waren dahingehend doch recht, nun ja, kaum vorhanden. Und was diese speziellen Bereich anging, wusste der Grünschnabel wie die Möbel aussahen und hatte eigentlich kaum eine Vorstellung was man damit tatsächlich anstellen konnte. „Meine Erfahrung beschränkt sich darauf, dass ich weiß, das wir ein Spielzimmer haben… und das Dragon’s einen ganzen Keller mit.. ungewöhnlichen Möbeln beherbergt“ bleibt er dann auch einfach bei der Wahrheit. „Ich kann mir bei den meisten Sachen kaum vorstellen, was man damit überhaupt anstellt… oder… anstellen kann… und wenn, beunruhigt es mich meistens eher. Was nicht heißt, das ich nicht neugierig wäre… generell auf so ziemlich alles…“ Lex machte nicht den Fehler und unterschätzte Varosh, für harmlos hielt er ihn ganz und gar nicht. Niemand war harmlos, der einen funktionierenden LKW mit Baumaterial für eine Kirche beschaffen konnte.

Varosh versuchte auch erst gar nicht den Eindruck zu vermitteln, harmlos zu sein. Wieso sollte er? Er war nicht harmlos und er war nicht verlegen darum, es auch öffentlich zu zeigen. Das Einzige was er – anders als viele Vertreter der Höllen – nicht machte war, Leute aus Spaß in Angst und Schrecken zu versetzen. Er mochte es, wenn die  irdischen Wesen auf seine menschliche Gestalt und seine Art sich zu geben, angezogen fühlten. Harmlos wollte er dabei nicht sein, denn gerade das Verruchte war doch das, was die meisten wesentlich anziehender fanden. ein Paradoxon für sich. Harmlos war langweilig und uninteressant und dennoch waren die Irdischen immer ganz empört, wenn etwas nicht harmlos wirkendes tatsächlich gefährlich wurde.

Neugierig war er, was Lex nun sagen und machen würde. Er hatte ja schon mehrere Annäherungen an diesen gewagt, aber eigentlich hatte Lex nie wirklich den Eindruck erweckt, dass er es ernsthaft in Erwägung zog, mit ihm intimer zu werden.

Varosh fand die banale Ehrlichkeit des jungen zum anbeißen. wann hatte er das letzte mal jemanden, der ihm so ehrlich ins Gesicht sagte, das er null Plan hat, aber neugierig wäre?

„Kommt mit“ raunte er nun schon fast mehr als er sprach und ging einfach mal vor, natürlich hin zu dem Raum mit dem Spielzeug, er schob den Vorhang zur Seite und hielt diesen Lex auf „dann wird es Zeit, dass euch jemand zeigt, was man damit so anstellen kann, findet ihr nicht?“

„Zumindest jemanden der es mir erklärt… ob ich danach dann noch neugierig genug bin fürs zeigen, das wird sich dann wohl zeigen…“ mit einem leichten Schmunzeln. Lex folgte Varosh auch mit leisen Schritten, er würde lügen wenn er behaupten würde, er wäre nicht auch irgendwo nervös, aber es war eher eine kribbelnde Spannung und keine Nervosität, die schon fast an Panik grenzte. Er hätte auch nicht gewusst was es bringen sollte Varosh dahingehend anzulügen, außer das er am Ende in einer Situation war, mit der er überhaupt nicht klar kam, so wusste sein Gegenüber zumindest das er nichts zu erwarten brauchte.

„Na das hoffe ich doch“ kam es raunend leise von dem Incubus, während er selbst nun hinein schritt in den Raum und den Vorhang hinter sich fallen lässt. Erneut musterte er den jungen Kerl vor sich, sah von einem Spielzeug zum anderen, das heiße Ziehen in seinem Inneren, der Vorfreude wegen, genussvoll spürend. „Womit wollen wir beginnen?“ raunte er, während er seine Jacke von den Schultern streifte, immerhin war es hier ja doch warm und die Jacke schränkte seine Bewegungsfreiheit auch nur zu sehr ein….

 

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Nacherzählung aus der Sicht des Incubus frei nach dem RP mit Savuriel als Lex auf Secondlife, The Dawn – Dark Urban Fantasy